Alternative Anlagen: Transformation von Portfolios für mehr Stabilität und Diversifikation

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By Emma Schneider

In einer Ära ausgeprägter globaler Marktvolatilität und geopolitischer Spannungen evaluieren Finanzberater traditionelle Portfoliostrukturen strategisch neu und integrieren zunehmend alternative Anlagen, um Diversifikation und Stabilität zu erhöhen. Dieser Wandel markiert eine signifikante Abkehr von konventionellen Modellen der Vermögensallokation und signalisiert einen proaktiven Ansatz zur Navigation in unsicheren Wirtschaftsumfeldern sowie zur Optimierung langfristiger Renditen für Kunden.

Eine aktuelle Umfrage der Financial Planning Association und des Journal of Financial Planning unterstreicht diesen wachsenden Trend und offenbart einen bemerkenswerten Anstieg bei der Annahme verschiedener alternativer Vermögenswerte. Beispielsweise hat sich der Einsatz von Optionen durch Berater nahezu verdoppelt und liegt nun bei 17 %, während individuelle Real Estate Investment Trusts (REITs) von 23 % der Berater genutzt werden. Des Weiteren ist die Akzeptanz von Private Debt auf 19 % gestiegen, verglichen mit 12,5 % in einer früheren Periode, was eine breitere Akzeptanz dieser weniger korrelierten Anlageklassen unterstreicht.

Sich entwickelnde Portfoliostrategien

Das langjährige Portfolio-Modell aus 60 % Aktien und 40 % Anleihen durchläuft eine grundlegende Transformation. Paul Brahim, Präsident der Financial Planning Association, betont, dass die Einbeziehung alternativer Anlagen die Konsistenz der Renditen erheblich verbessern und die Gesamtvolatilität des Portfolios reduzieren kann. Als Beispiel für diese Entwicklung erläuterte Jon Ulin, ein in Florida ansässiger Berater, die Umstellung seiner Firma auf eine 50/30/20-Strategie. Dieses Modell weist 20 % des Portfolios Alternativen wie strukturierten Anleihen (Structured Notes), privaten Krediten (Private Credit), Immobilien und Rohstoff-ETFs (Exchange-Traded Funds) zu. Das Ziel ist, wie Ulin anmerkt, nicht, Anlageprinzipien neu zu erfinden, sondern „Ergebnisse zu glätten“, während die Kernallokation in traditionelle Aktien und festverzinsliche Wertpapiere erhalten bleibt.

Wesentliche Überlegungen für alternative Allokationen

Für Anleger, die alternative Anlagen in Betracht ziehen, sind mehrere kritische Faktoren sorgfältig zu bewerten. Brahim rät, die Korrelation dieser Anlagen mit bestehenden Beständen, ihr Liquiditätsprofil, ihre Gebührenstrukturen und den umsichtigen Einsatz von Hebelwirkungen genau zu prüfen. Diese Elemente sind von größter Bedeutung, um sicherzustellen, dass alternative Allokationen die Portfolioresilienz tatsächlich verbessern, ohne unnötige Risiken oder Komplexität einzuführen.

Demokratisierung des Zugangs durch ETFs

Während der direkte Zugang zu bestimmten alternativen Produkten wie Private Credit oder strukturierten Anleihen für Privatanleger möglicherweise begrenzt ist, dienen ETFs als effizientes Tor zu diesen Strategien. Shana Sissel, Gründerin von Banrion Capital, schlägt spezifische ETFs zur Diversifikation vor. Zum Beispiel gewann BTAL, der eine negative Markt-Exposition anstrebt, im Jahr 2022 20 %, als der S&P 500 fiel, obwohl er im laufenden Jahr einen leichten Rückgang verzeichnete. Umgekehrt verlor CBLS, der Long- und Short-Positionen zur Reduzierung der Volatilität einsetzt, im Jahr 2022 11 %, hat sich aber seit Jahresbeginn um über 8 % erholt. Die Kostenquoten variieren erheblich; CBLS hat eine jährliche Gebühr von 1,90 %, während die von BTAL mit 0,45 % niedriger ist. Sissel betont, dass die Hauptrolle dieser Strategien die Diversifikation ist, nicht der vollständige Ersatz traditioneller Vermögenswerte, und empfiehlt eine Allokation von bis zu 20 % für Portfolios von einer Million Dollar oder mehr.

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