Chinas Wirtschaft: Exportgetriebenes Wachstum trifft auf interne Schwächen und Handelsrisiken

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By Sebastian

Chinas Wirtschaft hat im zweiten Quartal einen komplexen Kurs eingeschlagen und ist inmitten eskalierender Handelsspannungen mit den Vereinigten Staaten offiziell um 5,2 % gewachsen. Während Pekings veröffentlichte Zahlen Widerstandsfähigkeit suggerieren, offenbart eine tiefere analytische Betrachtung zugrunde liegende strukturelle Herausforderungen und Fragen zum tatsächlichen Wachstumstempo, was ein nuanciertes Wirtschaftsbild für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zeichnet.

  • Offizielles BIP-Wachstum im zweiten Quartal 2025 betrug 5,2 %, was einer Halbjahreswachstumsrate von 5,3 % entspricht.
  • Analysten, wie Zichun Huang von Capital Economics, äußerten Skepsis, da die Anlageinvestitionen im ersten Halbjahr nur um 2,8 % wuchsen.
  • Robuste Exporte, die im Juni um 5,8 % im Jahresvergleich stiegen, stützten das berichtete Wachstum temporär.
  • Die Binnennachfrage blieb schwach, erkennbar am Rückgang der Verbraucherpreise um 0,1 % im ersten Halbjahr 2025.
  • Die Erreichung des jährlichen Wachstumsziels von 5 % ist durch externe Risiken, insbesondere durch mögliche neue US-Zölle ab dem 12. August, gefährdet.

Offizielle Zahlen versus Analystenperspektive

Offizielle Daten wiesen für das zweite Quartal ein jährliches Wachstum von 5,2 % aus, eine Mäßigung gegenüber den 5,4 % im ersten Quartal, was das Wachstum im ersten Halbjahr 2025 auf 5,3 % beziffert. Externe Analysten, insbesondere Zichun Huang von Capital Economics, äußerten jedoch Skepsis. Huang hob hervor, dass die Anlageinvestitionen im ersten Halbjahr lediglich um 2,8 % wuchsen, wobei sich bis Juni eine deutliche Verlangsamung abzeichnete. Dies deutet darauf hin, dass das tatsächliche BIP-Wachstum für April und Mai wahrscheinlich unter 4 % lag, mit einer Prognose von 3,5 % für das Gesamtjahr 2025. Politische Imperative, die jährlichen Ziele zu erreichen, könnten die gemeldeten Zahlen beeinflussen.

Der Export als temporärer Wachstumstreiber

Robuste Exporte stützten das berichtete Wachstum erheblich. Die Exporte im Juni stiegen im Jahresvergleich um 5,8 %, was eine Beschleunigung gegenüber den 4,8 % im Mai darstellte. Dieser Anstieg resultierte hauptsächlich aus einer vorübergehenden Aufhebung der von der Regierung von Präsident Donald Trump verhängten Zölle, die im Zuge der Wiederaufnahme der Handelsgespräche die Bestellungen ankurbelte. Chinesische Unternehmen diversifizierten zudem ihre Exporte und die Offshore-Produktion, um die Auswirkungen der US-Zölle abzumildern.

Anhaltende Schwäche der Binnennachfrage

Trotz der Exportgewinne bleibt die anhaltende Schwäche der Binnennachfrage ein kritisches Langzeitproblem. Die Verbraucherpreise sanken im ersten Halbjahr 2025 um 0,1 %, was auf eine interne Dämpfung hindeutet. Diese Probleme werden durch demografische Verschiebungen, die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie und eine anhaltende Immobilienkrise verschärft.

Ausblick und externe Risiken

Angesichts des Ziels der Führung, ein Wachstum von 5 % für das Jahr zu erreichen, was der Leistung des Vorjahres entspricht, steht Chinas Wirtschaftsausblick vor erheblichen externen Risiken. Die Erholung der Exporte, ein wichtiger Wachstumstreiber, ist anfällig für erneute US-Zölle. Ein Scheitern der Finalisierung eines neuen Handelsabkommens bis zur Frist am 12. August könnte Zölle von bis zu 245 % auslösen, was Chinas Entwicklung erheblich beeinträchtigen würde.

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