Die Finanzmärkte erlebten eine signifikante Neuausrichtung nach unerwartet schwachen US-Arbeitsmarktdaten. Dies verschob die Anlegerstimmung umgehend und befeuerte Spekulationen über den geldpolitischen Kurs der Federal Reserve. Der Bericht, der eine Verlangsamung der Jobcreation aufzeigte, ließ den US-Dollar stark abwerten, trieb Gold als sicheren Hafen auf neue Höchststände und setzte die Rohölpreise unter Druck, inmitten erhöhter Nachfragesorgen und erwarteter Angebotssteigerungen.
- Unerwartet schwache US-Arbeitsmarktdaten führten zu einer Neuausrichtung der Finanzmärkte.
- Der US-Dollar fiel stark, was Spekulationen über eine Zinssenkung der Federal Reserve im September auslöste.
- Gold stieg als sicherer Hafen auf neue Höchststände, unterstützt durch den schwächeren Dollar.
- Rohölpreise gaben nach, belastet durch Konjunkturängste und erwartete OPEC+-Angebotssteigerungen.
- Der Juli-Arbeitsbericht zeigte lediglich 73.000 neu geschaffene Stellen, unter den Erwartungen von 100.000.
Reaktion am Währungsmarkt
Der US-Dollar verzeichnete einen deutlichen Rückgang, nachdem der Juli-Arbeitsmarktbericht enthüllte, dass die Wirtschaft lediglich 73.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hatte, was die Erwartung von 100.000 deutlich verfehlte. Diese Daten kehrten die vorherige Aufwärtsdynamik des Dollars, die ihn auf ein Zweimonatshoch getrieben hatte, sofort um. Die enttäuschenden Zahlen belebten die Marktspekulationen über eine potenzielle Zinssenkung der Federal Reserve bereits im September, was auf eine mögliche präventive Lockerung der Geldpolitik hindeutet. Der Dollar-Index (DXY) fiel daraufhin um 0,7 % und notierte bei 99,287, was die rasche Anpassung der Erwartungen am Devisenmarkt widerspiegelt. Gleichzeitig festigte sich der Euro um 0,9 % gegenüber dem Dollar und erreichte 1,1512 US-Dollar, was laut LSEG-Daten eine scharfe kurzfristige Stimmungsänderung von seinem jüngsten Sieben-Wochen-Tief markiert.
Entwicklung des Goldpreises
Die Goldpreise legten kräftig zu, wobei das Edelmetall zum ersten Mal seit über einer Woche über 3.400 US-Dollar pro Unze kletterte. Dieser Anstieg wurde hauptsächlich durch den geschwächten US-Dollar und die dovish (lockerungsfreundliche) Implikationen der Beschäftigungsdaten angetrieben. Futures-Kontrakte für den kommenden Monat gewannen 0,4 % und schlossen bei 3.347,70 US-Dollar pro Unze. Die Non-Farm-Payrolls-Lesung (außerlandwirtschaftliche Beschäftigungszahlen) reduzierte die Erwartungen an eine straffere Geldpolitik und erhöhte damit die Attraktivität von Gold. Der World Gold Council berichtet weiterhin von einer robusten globalen Goldnachfrage, wobei die Investitionsflüsse in goldgedeckte Exchange Traded Funds (ETFs) ihr Aufwärtspotenzial beibehalten. Dieses anhaltende Interesse, insbesondere vor dem Hintergrund makroökonomischer Unsicherheiten und der Aussicht auf Zinssenkungen, unterstreicht die Rolle von Gold als defensiver Vermögenswert.
Dynamik des Ölmarktes
Der Rohölmarkt verzeichnete seine zweite aufeinanderfolgende Sitzung mit Verlusten, ebenfalls in Reaktion auf den US-Arbeitsmarktbericht, der die Befürchtungen einer wirtschaftlichen Verlangsamung und eines Rückgangs der Energienachfrage verstärkte. Zusätzlichen Druck übte die weit verbreitete Erwartung aus, dass die OPEC+ dieses Wochenende eine erhebliche Produktionssteigerung für September ankündigen wird. Dieser Schritt würde frühere Angebotskürzungen aufheben und zusätzliche Fördermengen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten umfassen, wodurch das globale Ölangebot deutlich erhöht würde. Trotz der Tagesverluste beendeten sowohl die West Texas Intermediate (WTI)- als auch die Brent-Rohöl-Futures die Woche mit Gesamtgewinnen, nachdem sie zuvor durch geopolitische Faktoren und strategische Handelsabkommen gestützt worden waren. WTI fiel um 2,8 % auf 67,33 US-Dollar pro Barrel, sicherte sich aber einen Wochengewinn von 3,3 %, während Brent um 2,8 % auf 69,67 US-Dollar sank und die Woche mit einem Plus von 3 % abschloss.

Lukas durchleuchtet Quartalsberichte mit der Präzision eines Datenanalysten und dem Spürsinn eines Investigativjournalisten. Seine Schwerpunkte reichen von DCF-Modellen bis zu Governance-Scores, wodurch er Anlegerinnen und Anlegern konkrete Handlungsoptionen aufzeigt – verständlich, nachvollziehbar und immer faktenbasiert. Er glaubt fest daran, dass Kennzahlen mehr verraten als Vorstandspräsentationen, weshalb er bei Earnings-Calls neben dem Ton auch die Kaffeetassenanzahl des Managements im Blick behält: Je leerer, desto spannender der Ausblick.