Amber Energy sichert sich Citgo-Anteile in US-Auktion um Venezuelas Schulden

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By Lukas Vogel

Ein langwieriger Rechtsstreit über Venezuelas enteignete Vermögenswerte und ausgefallene Schulden scheint einer Lösung nahezukommen. Eine Tochtergesellschaft von Elliott Investment Management, Amber Energy, wurde als erfolgreicher Bieter in einer gerichtlich überwachten Auktion in den USA für Anteile an der Muttergesellschaft von Citgo Petroleum empfohlen. Diese Entwicklung markiert einen bedeutenden Schritt in dem komplexen Prozess der Entschädigung einer Vielzahl von Gläubigern und unterstreicht die komplizierte Verflechtung von internationaler Finanzwirtschaft, Länderrisiko und gerichtlicher Aufsicht.

  • Amber Energy wurde als bevorzugter Bieter für die Citgo-Anteile empfohlen.
  • Das Gebot von Amber Energy beläuft sich auf 5,89 Milliarden US-Dollar.
  • Gerichtsbeauftragter Robert Pincus sprach die Empfehlung aus; die finale Entscheidung liegt bei Richter Leonard Stark.
  • Ein höheres Nominalgebot von Gold Reserve wurde zugunsten des umfassenderen Vorschlags von Amber abgelehnt.
  • Der Auktionserlös soll 15 Gläubiger mit Forderungen von fast 19 Milliarden US-Dollar bedienen.
  • Rechtliche Anfechtungen des Angebots durch weitere Gläubiger laufen noch.

Gerichtliche Empfehlung und Entscheidungsprozess

Gerichtsbeauftragter Robert Pincus hat das 5,89 Milliarden US-Dollar schwere Angebot von Amber Energy für die Anteile der Citgo-Muttergesellschaft offiziell befürwortet. Diese Empfehlung folgte einer intensiven Bieterphase, die durch verbesserte Vorschläge und strategische Manöver, beflügelt durch parallele Gerichtsentscheidungen, gekennzeichnet war. Die endgültige Entscheidung liegt bei Richter Leonard Stark aus Delaware, der voraussichtlich nach einer Gerichtsanhörung im nächsten Monat ein Urteil fällen wird, wodurch jahrelange Rechtsstreitigkeiten einem definitiven Ergebnis näherkommen.

Das Gebot von Amber Energy im Vergleich

Die Empfehlung für Amber Energy erfolgte trotz eines Last-Minute-Versuchs einer Tochtergesellschaft des Bergbauunternehmens Gold Reserve, Dalinar Energy, die zuvor als Favorit galt. Das Tochterunternehmen von Gold Reserve hatte ein nominales Angebot von 7,4 Milliarden US-Dollar unterbreitet, doch Gerichtsbeauftragter Pincus befand, dass die vorgeschlagene Transaktion von Amber einen überlegenen Vorschlag darstellte. Diese Bewertung berücksichtigte nicht nur das direkte Barangebot, sondern auch die umfassende Struktur des Gebots, einschließlich seines Ansatzes gegenüber verschiedenen Gläubigergruppen.

Verteilung des Auktionserlöses und Gläubigerbefriedigung

Die Auktionserlöse sind dazu bestimmt, einige der 15 Gläubiger zu befriedigen, die seit 2017 in US-Gerichten Forderungen in Höhe von fast 19 Milliarden US-Dollar verfolgen, die sich aus Venezuelas Enteignung von Vermögenswerten und anschließenden Zahlungsausfällen ergeben. Das Angebot von Amber deckt neun dieser Anspruchsteller vollständig ab und beinhaltet eine gesonderte Vereinbarung mit über 75 % der Inhaber einer durch Citgo-Aktien besicherten, ausgefallenen venezolanischen Anleihe, wobei eine Barabfindung von 2,13 Milliarden US-Dollar für deren Forderungen vorgeschlagen wird. Darüber hinaus bietet Amber 500 Millionen US-Dollar als Teilausgleich an Gold Reserve an, das selbst eine Entschädigung für die Enteignung seiner Bergbauvermögenswerte in Venezuela fordert, obwohl dieses spezifische Angebot vom Bergbauunternehmen noch nicht angenommen wurde.

Anhaltende Herausforderungen und rechtliche Anfechtungen

Der Weg zur Finalisierung ist nicht ohne anhaltende Herausforderungen. Gold Reserve hat zusammen mit den Gläubigern Siemens Energy, Consorcio Andino und Valores Mundiales Anträge gestellt, die das Gebot von Amber anfechten. Diese Anträge behaupten, dass Pincus‘ Bestimmung der Überlegenheit „die Bieterverfahren außer Acht gelassen“ habe, und werden derzeit gerichtlich geprüft. Diese Streitigkeiten unterstreichen die komplexen rechtlichen und finanziellen Überlegungen, die dem Verkauf eines bedeutenden nationalen Vermögenswerts zur Begleichung internationaler Forderungen innewohnen.

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