Die globalen Ölmärkte befinden sich in einer heiklen Balance. Die Rohölpreise wurden zuletzt durch signifikante Versorgungsunterbrechungen im Nordirak gestützt, während gleichzeitig eine robuste saisonale Nachfrage zu verzeichnen war. Trotz dieses Aufwärtsdrucks deuten die zugrunde liegenden geopolitischen und politischen Unsicherheiten, gepaart mit den erwarteten Anstiegen der globalen Produktion, auf eine komplexe Entwicklung für Energierohstoffe in den kommenden Monaten hin.
- Rohölpreise gestützt durch Versorgungsengpässe im Nordirak aufgrund von Drohnenangriffen.
- Produktionsrückgang in Irakisch-Kurdistan von etwa 280.000 auf 140.000–150.000 Barrel pro Tag (bpd).
- Wiederaufnahme der irakischen Ölexporte durch die Türkei-Pipeline nach zweijähriger Pause.
- Robuste globale Ölnachfrage, im Juli durchschnittlich 105,2 Millionen bpd, getrieben durch Sommerreiseverkehr und Asien.
- Erwartete Entspannung des Marktes ab dem vierten Quartal durch erhöhte Produktion und nachlassende saisonale Nachfrage.
Globale Ölversorgung: Umgang mit Störungen
Jüngste Drohnenangriffe auf Ölfelder in Irakisch-Kurdistan haben die regionale Produktion massiv beeinträchtigt und sie von etwa 280.000 Barrel pro Tag (bpd) auf 140.000 bis 150.000 bpd reduziert. Obwohl keine Gruppe die Verantwortung übernommen hat, haben Energievertreter diese Vorfälle iranisch unterstützten Milizen zugeschrieben, was die Versorgungsängste verstärkt. Paradoxerweise kündigte die irakische Bundesregierung inmitten dieser Störungen die Wiederaufnahme der Ölexporte über eine Pipeline in die Türkei an. Damit wird eine zweijährige Unterbrechung der kurdischen Öllieferungen beendet und potenziell zusätzliches Angebot auf den Markt gebracht, sobald die Pipeline voll funktionsfähig ist.
Nachfragetrends und Marktgleichgewicht
Gleichzeitig mit den Versorgungsängsten stützt eine starke globale Nachfrage weiterhin die Ölpreise. Analysten von JPMorgan stellten fest, dass die globale Ölnachfrage in den ersten beiden Juliwochen durchschnittlich 105,2 Millionen bpd betrug, was einem Anstieg von 600.000 bpd im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieser Anstieg wird maßgeblich durch den robusten Sommerreiseverkehr, insbesondere in den Vereinigten Staaten, angetrieben, der die zusätzlichen Mengen aus der OPEC+-Produktion absorbiert hat. Die Nachfrage wurde weiter verstärkt durch Regierungsdaten, die in der letzten Woche einen stärker als erwarteteten Rückgang der US-Rohöllagerbestände offenbarten, was auf steigende Exporte zurückzuführen ist. Auch die Nachfrage aus Asien festigte sich, da Raffinerien ihre Wartungszyklen beendeten und sich auf den saisonalen Verbrauchsspitzen einstellten.
Ausblick und makroökonomische Gegenwinde
Analysten von ING prognostizieren, dass die kurzfristigen Fundamentaldaten des Ölmarktes unterstützend bleiben werden und einen recht engen Markt für das aktuelle Quartal erwarten. Es wird jedoch erwartet, dass der Markt ab dem vierten Quartal des Jahres besser versorgt sein wird, da große Ölproduzenten ihre Förderkürzungen zurückfahren und die Sommernachfrage der nördlichen Hemisphäre nachlässt. Darüber hinaus tragen umfassendere makroökonomische Faktoren, wie die anhaltende Unsicherheit bezüglich der US-Zollpolitik, zur Marktbesonnenheit bei. Während der tägliche Handel moderate Gewinne verzeichnete, verzeichneten sowohl Brent- als auch West Texas Intermediate-Kontrakte wöchentliche Rückgänge, was das Zusammenspiel unmittelbarer Angebots- und Nachfragedynamiken mit längerfristigen Angebotssteigerungen und wirtschaftlichen Unklarheiten widerspiegelt.

Emma spürt disruptive Geschäftsmodelle auf, bevor sie die Schlagzeilen erreichen. Ob Blockchain-Start-up oder DeepTech-Spin-off, sie ordnet Innovationen in den größeren Marktkontext ein, erklärt regulatorische Hürden und zeigt Investitionspotenziale auf – alles unterfüttert mit Interviews aus ihrem Netzwerk aus Gründerinnen, VC-Partnern und Tech-Forscherinnen. In ihrer Freizeit sammelt sie allerdings keine NFTs, sondern Kaffeestempelkarten; manche nennen das „analoge Tokenisierung“, sie nennt es einfach guten Geschmack.