Finanzmärkte unter Druck: Globale Zinsentscheide und Handelszölle im Fokus.

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By Emma Schneider

Die globalen Finanzmärkte schlossen die Woche verhalten ab, mit einem leichten Rückgang der asiatischen Aktienmärkte und einem stärkeren US-Dollar, während Anleger ihre Positionen vor einer mit Spannung erwarteten Woche neu ausrichteten. Die kommenden Tage werden entscheidende geldpolitische Beschlüsse wichtiger Zentralbanken und eine wichtige Zollfrist von US-Präsident Donald Trump mit sich bringen, was eine Periode erhöhter Unsicherheit und strategischer Manöver an den internationalen Märkten unterstreicht.

  • Asiatische Aktienmärkte verzeichneten am Freitag Rückgänge; der US-Dollar gewann an Stärke.
  • Entscheidende geldpolitische Sitzungen der Federal Reserve und der Bank of Japan stehen bevor.
  • US-Präsident Trumps Frist für neue Zölle tritt am 1. August in Kraft.
  • US-Aktienindizes wie S&P 500 und Nasdaq erreichten neue Höchststände, gestützt durch starke Tech-Gewinne.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hielt ihre Leitzinsen unverändert.
  • Berichte deuten auf einen möglichen Rücktritt des japanischen Premierministers Ishiba hin.

Die asiatischen Aktienmärkte verzeichneten am Freitag deutliche Rückgänge, da Händler nach den jüngsten Kursgewinnen Gewinne sicherten. Der Tokioter Leitindex Topix, der kürzlich Rekordhöhen erreicht hatte, gab um 0,7 % nach, während der Nikkei 225 0,5 % von seinem jüngsten Höchststand verlor. Andernorts in der Region verzeichnete der Hang Seng Index in Hongkong einen Rückgang von 0,5 %, Chinas CSI 300 fiel um 0,2 % und Australiens S&P/ASX 200 schloss 0,5 % tiefer. Diese allgemeine Markt vorsicht spiegelt die vorherrschende Stimmung vor einer bedeutsamen Periode der globalen Wirtschaftspolitik wider.

Der US-Dollar zeigte sich jedoch widerstandsfähig und legte gegenüber dem japanischen Yen zu. Diese Aufwertung wurde durch robuste US-Wirtschaftsdaten und gleichzeitige Medienberichte gestützt, die darauf hindeuten, dass der japanische Premierminister Ishiba beabsichtigt, zurückzutreten. Während die asiatischen Märkte Vorsicht zeigten, blieben die globalen Aktienwerte weitgehend in der Nähe von Rekordbewertungen. Die S&P 500-Futures der USA stiegen leicht, nachdem der S&P 500-Kassaindex auf einem neuen Rekord geschlossen hatte, gestützt durch starke Gewinne großer Technologieunternehmen wie Alphabet. Der Nasdaq Composite erreichte ebenfalls einen neuen Höchststand, was zur insgesamt positiven Entwicklung des MSCI All Country World Index beitrug, der weiterhin auf Wochengewinne zusteuert, teilweise angetrieben durch den Optimismus bezüglich neuer US-Handelsabkommen mit der Europäischen Union und China nach einem jüngsten Abkommen mit Japan.

Wichtiger Wirtschaftskalender der kommenden Woche

Die kommende Woche ist prall gefüllt mit Ereignissen, die die Marktrichtung beeinflussen könnten. In den Vereinigten Staaten ist Präsident Trumps Frist für neue Zölle auf den 1. August festgelegt, ein Datum das auch dem Zinsentscheid der Federal Reserve vorausgeht. Das Arbeitsministerium wird zudem seinen monatlichen Arbeitsmarktbericht veröffentlichen, einen Schlüsselindikator für die wirtschaftliche Gesundheit. Darüber hinaus werden die Gewinnberichte großer Technologieunternehmen, darunter Microsoft, Apple, Amazon und Meta, voraussichtlich weitere Einblicke in die Unternehmensleistung und die Verbraucherstimmung geben.

Jenseits des Pazifiks wird die Bank of Japan am Donnerstag ihre jüngste geldpolitische Entscheidung bekannt geben. Am selben Tag wird die Liberaldemokratische Partei von Premierminister Ishiba eine interne Sitzung abhalten, was der wirtschaftlichen Aussicht eine weitere Schicht politischer Unsicherheit hinzufügt. In Europa hat die Europäische Zentralbank (EZB) kürzlich beschlossen, ihren Leitzins unverändert zu lassen und ihren Zyklus von Zinssenkungen zu pausieren, während sie die umfassenderen Auswirkungen der US-Zölle auf die regionale Wirtschaft weiter bewertet.

An den Devisenmärkten wertete der Euro gegenüber dem Dollar um 0,2 % ab und notierte bei rund 1,1743 $, was die durch die EZB-Entscheidung unterstrichene vorsichtige Stimmung widerspiegelt. Der Dollar festigte sich weiter gegenüber dem Yen und erreichte 147,37 Yen. Am US-Staatsanleihenmarkt sanken die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen leicht auf 4,39 %. In Japan wiederum fielen die Renditen 10-jähriger Anleihen um 0,5 Basispunkte auf 1,595 % und blieben damit knapp unter dem Wochenhoch.

Diese finanziellen Entwicklungen finden vor dem Hintergrund fortlaufender politischer Kommentare statt. Präsident Donald Trump sprach sich bei einem seltenen Besuch der US-Zentralbank weiterhin öffentlich für niedrigere Kreditkosten aus und forderte den Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, auf, Zinssenkungen in Betracht zu ziehen. Trotz des Drucks bekräftigte Präsident Trump, dass er nicht vorhabe, den Vorsitzenden Powell von seinem Posten zu entlassen.

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