Globale Finanzmärkte resilient: Starke Tech-Gewinne trotzen neuen Zöllen.

Foto des Autors

By Emma Schneider

Die globalen Finanzmärkte zeigten am Donnerstag eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit, wobei die Aktienkurse in den Vereinigten Staaten, Asien und Europa die neuen Zölle von Präsident Donald Trump auf wichtige Handelspartner Indien und Südkorea weitgehend unbeeindruckt ließen. Dieser unerwartete Marktaufschwung wurde hauptsächlich durch robuste Unternehmensgewinnberichte, insbesondere von großen Technologieunternehmen, sowie durch eine stabile Haltung der Zentralbanken inmitten sich entwickelnder Handelsdynamiken angetrieben.

  • Die globalen Märkte zeigten sich trotz neuer Trump-Zölle auf Indien (25 %) und Südkorea (15 %) widerstandsfähig.
  • US-Aktien stiegen aufgrund besser als erwarteter Gewinne von Technologiegiganten wie Microsoft und Meta Platforms.
  • Die Märkte im asiatisch-pazifischen Raum verzeichneten Rückgänge, beeinflusst durch die neuen Zölle und die geldpolitische Entscheidung der Bank of Japan.
  • Die Bank of Japan hielt ihren kurzfristigen Leitzins für die vierte Sitzung in Folge bei 0,5 % stabil.
  • Europäische Märkte eröffneten optimistisch, erwartungsvoll gegenüber den bevorstehenden Quartalsergebnissen.
  • Die Federal Reserve beließ ihren Leitzins unverändert, obwohl die Entscheidung nicht einstimmig ausfiel.

US-Märkte: Technologiegiganten treiben Aufschwung an

In den Vereinigten Staaten stiegen die Futures auf den S&P 500 und den Nasdaq 100 kräftig an und legten um 0,94 % bzw. 1,34 % zu, während die Kontrakte für den Dow Jones Industrial Average um 0,3 % zulegten. Dieser Aufschwung folgte auf die besser als erwarteten Gewinnankündigungen der Technologiegiganten Microsoft und Meta Platforms nach Börsenschluss am Mittwoch. Die Aktien von Microsoft kletterten um 8 %, da der Jahresumsatz seiner Azure-Cloud-Sparte 75 Milliarden US-Dollar übertraf, während Meta im nachbörslichen Handel um 11 % zulegte und eine optimistische Prognose für das dritte Quartal abgab. Beide Unternehmen, Schlüsselkomponenten der „Magnificent Seven“-Gruppe, demonstrierten die anhaltende Stärke des Technologiesektors und bildeten ein bedeutendes Gegengewicht zu geopolitischen Unsicherheiten.

Asien-Pazifik: Zölle und BoJ-Entscheidungen belasten

Im Gegensatz dazu verzeichneten die Märkte in der Asien-Pazifik-Region weitgehend Rückgänge, da die Anleger die neuen Zolltarifmaßnahmen von Präsident Trump und die jüngste geldpolitische Entscheidung der Bank of Japan (BoJ) verarbeiteten. Die neue Zollstruktur von Präsident Trump sieht einen pauschalen Zollsatz von 15 % auf Importe aus Südkorea und Zölle von 25 % auf Waren aus Indien vor, ergänzt durch eine zusätzliche, nicht näher spezifizierte „Strafgebühr“. Daraufhin fiel Indiens Nifty 50 Index um 0,56 %, und der BSE Sensex rutschte um 0,97 % ab. Südkoreanische Automobilaktien waren besonders betroffen, obwohl Samsung Electronics einen Anstieg ihrer Aktien verzeichnete, obwohl die Gewinne im zweiten Quartal die Prognosen verfehlten. Unterdessen meldete Japans Nissan Motor einen Betriebsverlust von 530 Millionen US-Dollar für sein erstes Fiskalquartal, doch der Aktienkurs stieg, eine Reaktion, die Analysten auf eine verbesserte Prognose zurückführten. Die Bank of Japan behielt ihren kurzfristigen Leitzins für die vierte Sitzung in Folge bei 0,5 % bei, ein weitgehend erwarteter Schritt, der dazu führte, dass der japanische Yen gegenüber dem US-Dollar um 0,49 % auf 148,77 aufwertete, während die Renditen japanischer Staatsanleihen (JGB) über alle Laufzeiten hinweg leichte Anstiege verzeichneten, wobei die 10-jährige Rendite um 1 Basispunkt auf 1,571 % stieg.

Europäische Märkte: Optimismus vor Unternehmenszahlen und Fed-Entscheidung

Die europäischen Märkte eröffneten jedoch optimistisch und signalisierten eine ähnliche Widerstandsfähigkeit wie ihre US-Pendants. Futures-Daten deuteten auf moderate Zuwächse hin, wobei Londons FTSE 100 voraussichtlich mit einem Plus von 0,1 % eröffnen würde, Deutschlands DAX mit einem Plus von 0,2 % und Italiens FTSE MIB einen Anstieg von 0,3 % anstrebte, während Frankreichs CAC 40 voraussichtlich unverändert eröffnen sollte. Diese positive Stimmung entstand im Vorfeld eines vollen Zeitplans von Unternehmensgewinnberichten für das zweite Quartal von großen europäischen Unternehmen, darunter Unilever, Shell, BMW, Sanofi und Renault. Gleichzeitig verfolgten die Anleger die Haltung der Federal Reserve genau, die ihren Leitzins unverändert im Bereich von 4,25 % bis 4,50 % beließ. Die Entscheidung war nicht einstimmig, wobei die Gouverneure Michelle Bowman und Christopher Waller für einen aggressiveren Ansatz votierten. Während einer Pressekonferenz blieb Fed-Chef Jerome Powell bezüglich zukünftiger Zinsanpassungen unentschlossen und erklärte: „Wir haben keine Entscheidungen getroffen“ bezüglich eines möglichen Schritts im September.

Spread the love