Gold: Überkauft? Technische Warnsignale und Kursziele 2025

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By Lukas Vogel

Gold’s beeindruckender Anstieg im Jahr 2025, der zu einem Anstieg von fast 48 % seit Jahresbeginn führte, hat das Edelmetall inmitten globaler wirtschaftlicher und geopolitischer Volatilität zu einem Top-Asset gemacht. Dieser Aufschwung, bei dem die Goldpreise die Marke von 4.000 US-Dollar erreichten, wurde durch eine Kombination von Faktoren angeheizt, darunter aggressive Käufe durch Zentralbanken, anhaltende Inflationssorgen und eine weit verbreitete Flucht in sichere Anlagen durch Investoren, die sich auf unsicheren Devisenmärkten bewegen. Die technischen Indikatoren des Metalls signalisieren jedoch nun ein Warnsignal, das auf eine mögliche signifikante Marktkorrektur hindeutet.

Ein Schlüsselindikator, der Relative-Stärke-Index (RSI) auf dem Monatschart, hat 90 erreicht, ein Niveau im überkauften Bereich, das seit 1980 nicht mehr beobachtet wurde. Historisch gesehen deutet ein derart erhöhter RSI darauf hin, dass der Preis des Vermögenswerts zu weit und zu schnell gestiegen ist, was die Wahrscheinlichkeit eines nachfolgenden Abschwungs erhöht. Die Parallele zum Anfang der 1980er Jahre, als Gold eine Rekordrally erlebte, gefolgt von einem erheblichen Rückgang, ist für Marktteilnehmer ein Grund zur Sorge.

Trotz der technischen Warnung bleiben die zugrunde liegenden Treiber der jüngsten Goldentwicklung robust. Über das spekulative Interesse hinaus unterstreichen erhebliche Käufe durch Zentralbanken eine strategische Diversifizierung und eine Absicherung gegen potenzielle Währungsabwertungen. Anhaltende Inflationserwartungen stärken weiterhin die Attraktivität von Gold als Wertspeicher, während weltweite geopolitische Unsicherheiten seine Rolle als sicherer Hafen verstärken.

Die wirtschaftliche und politische Landschaft in den Vereinigten Staaten hat ebenfalls zur Stärke von Gold beigetragen. Ein Government Shutdown in Washington hat die Nachfrage nach sicheren Anlagen erhöht, während die Erwartung potenzieller Zinssenkungen durch die Federal Reserve den US-Dollar unter Abwärtsdruck gesetzt hat. Ein schwächerer Dollar macht dollar-denominierte Vermögenswerte wie Gold für internationale Investoren naturgemäß attraktiver. So hat der Dollar-Index (DXY) kürzlich eine viertägige Verlustserie erlebt, ein Trend, der seit Juli nicht mehr zu beobachten war, und fiel auf 97,64, nachdem er Anfang September 99 erreicht hatte.

Die entscheidende Frage für Investoren und Analysten ist, ob die aktuelle Entwicklung von Gold zu einer Wiederholung der scharfen Korrektur von 1980 führen wird oder ob das Metall seine Aufwärtsdynamik aufrechterhalten und von historischen Mustern abweichen kann. Während definitive Antworten noch ausstehen, beobachtet der Markt alle Entwicklungen genau und wägt die robusten fundamentalen Treiber gegen die erhöhten technischen Signale ab.

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