New York City: Streit um städtische Supermärkte prägt Bürgermeisterwahl und Wirtschaftsklima

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By Emma Schneider

Die bevorstehende Bürgermeisterwahl in New York City entwickelt sich zunehmend zu einem Schlachtfeld wirtschaftlicher Philosophien, insbesondere hinsichtlich der Rolle der Regierung im Privatsektor. Ein zentraler Streitpunkt sind die Vorschläge eines führenden Vorwahlsiegers für städtische Lebensmittelgeschäfte, ein Konzept, das von prominenten Wirtschaftsvertretern vehement abgelehnt wird, die vor erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen und einem schädlichen Einfluss auf das bereits anspruchsvolle Geschäftsumfeld der Stadt warnen.

  • Die Bürgermeisterwahl in New York City wird zum Kampfplatz wirtschaftlicher Philosophien.
  • Der demokratische Vorwahlsieger Zohran Mamdani schlägt städtische Lebensmittelgeschäfte vor, um Preise zu senken.
  • John Catsimatidis, CEO von Gristedes Supermarkets, kritisiert die Pläne scharf und warnt vor städtischer Insolvenz.
  • Catsimatidis betont die einzigartig hohen Betriebskosten in NYC und fordert Steuersenkungen statt staatlichen Wettbewerbs.
  • Wirtschaftsführer äußern Bedenken hinsichtlich einer möglichen Abwanderung von Kapital und Talenten aus New York.
  • Das Wahlergebnis wird als entscheidender Indikator für New Yorks wirtschaftliche Zukunft und globale Stellung angesehen.

Zohran Mamdani, der die demokratischen Vorwahlen zum Bürgermeisteramt gewonnen hat, führte seinen Wahlkampf auf einer Plattform, die eine kommunale Intervention im Lebensmitteleinzelhandel befürwortet. Sein Vorschlag sieht städtische Geschäfte vor, die Preise niedrig halten würden, indem sie Großeinkäufe, zentrale Lagerhaltung und Verteilung sowie die Beschaffung lokaler Produkte nutzen. Diese Initiative ist Teil einer umfassenderen progressiven Agenda, die unter anderem einen potenziellen Mindestlohn von 30 US-Dollar, erhöhte Steuern für Unternehmen und Hochverdiener sowie einen Mietpreisstopp für mietpreisgebundene Wohnungen umfasst, mit dem Ziel, öffentliche Gelder von großen Konzernketten in gemeindenahe Unternehmen umzuleiten.

Kritik an staatlicher Intervention

John Catsimatidis, CEO von Gristedes Supermarkets, hat sich als lautstarker Kritiker von Mamdanis Wirtschaftsvision positioniert und erklärt, dass solche Politikansätze ein grundlegendes Missverständnis von Geschäftsabläufen und wirtschaftlichen Prinzipien aufzeigen. Catsimatidis hebt die einzigartig hohen Betriebskosten in New York City hervor und nennt Faktoren wie erhöhte Energiekosten, erhebliche Transportkosten, die Belastung durch Staugebühren und hohe Gewerkschaftslöhne. Diese strukturellen Kosten, so argumentiert er, beeinflussen von Natur aus die Einzelhandelspreise, wodurch einfache Anschuldigungen wegen Wuchers übermäßig vereinfachend und fehlgeleitet seien.

Der CEO von Gristedes behauptet, dass die Einrichtung staatlich geführter Lebensmittelgeschäfte unweigerlich zur finanziellen Insolvenz der Stadt führen würde. Eine deutliche historische Parallele ziehend, schlug er vor, dass ein staatlich kontrolliertes Einzelhandelssystem die Zustände widerspiegeln könnte, die in Havanna unter Fidel Castro beobachtet wurden, gekennzeichnet durch leere Regale und wirtschaftlichen Niedergang. Diese Perspektive unterstreicht Bedenken hinsichtlich der Wirksamkeit der öffentlichen Verwaltung in hart umkämpften Handelsbereichen und der potenziellen Belastung der Gemeindehaushalte, wenn diese Unternehmungen mit Verlust arbeiten und die Last letztlich auf die Steuerzahler abwälzen.

Auswirkungen auf New Yorks Geschäftsklima

Darüber hinaus widerlegt Catsimatidis die Annahme, dass private Lebensmittelgeschäfte Preismanipulationen betreiben, und verweist stattdessen auf die erhebliche Steuerlast für Unternehmen als Haupttreiber der Betriebskosten. Er hat argumentiert, dass eine Steuersenkung, insbesondere der Grundsteuern, die notwendigen Anreize für Unternehmen schaffen würde, Preise effektiver zu senken als direkter staatlicher Wettbewerb. Diese Debatte beleuchtet eine zentrale Spannung zwischen progressiven Wirtschaftstheorien, die Umverteilung anstreben, und Geschäftsinteressen, die ein günstigeres steuerliches Umfeld befürworten, um Erschwinglichkeit und Wachstum zu fördern.

Die sich intensivierende Debatte über Wirtschaftspolitik hat erhebliche Auswirkungen auf die langfristige wirtschaftliche Nachhaltigkeit New York Citys und dessen Fähigkeit, seine Steuerbasis zu erhalten. Wirtschaftsführer, darunter Catsimatidis, haben offen über das Potenzial diskutiert, dass Kapital und Talente aus New York in als wirtschaftsfreundlicher wahrgenommene Staaten wie Florida oder Texas abwandern könnten. Diese Besorgnis spiegelt ein breiteres Wettbewerbsumfeld unter den US-Bundesstaaten wider, die um Wirtschaftsaktivität wetteifern. Das Ergebnis der allgemeinen Wahl, die für eine Stadt mit einer Bevölkerung von etwa 8,48 Millionen Menschen (Stand: Juli 2024) noch etwa dreieinhalb Monate entfernt ist, wird daher ein entscheidender Indikator für die zukünftige Ausrichtung der New Yorker Wirtschaft und ihre Position als globales Wirtschaftszentrum sein.

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