Palmer Luckeys Erebor Bank: Wie politische Kontakte die OCC-Lizenz beschleunigen sollen

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By Lukas Vogel

Erebor, ein neues Digitalbank-Vorhaben, gegründet von Palmer Luckey, strebt eine ungewöhnlich schnelle Genehmigung seiner Bundesbankcharta bis Ende 2025 an – ein Zeitplan, der deutlich ambitionierter ist als die üblichen Regulierungsprozesse. Das von namhaften Venture-Capital-Firmen wie Founders Fund und 8VC unterstützte Bankprojekt hat potenziellen Investoren mitgeteilt, dass es innerhalb von sechs Monaten nach der Antragstellung im Juni die Genehmigung vom Office of the Comptroller of the Currency (OCC) erwartet. Dieser beschleunigte Weg soll Berichten zufolge auf Luckeys weitreichendem politischem Netzwerk und den direkten Verbindungen des Unternehmens zu wichtigen Finanzregulatoren basieren.

  • Erebor, eine neue Digitalbank unter der Leitung von Palmer Luckey, plant eine ungewöhnlich schnelle Genehmigung bis Ende 2025.
  • Das Unternehmen erwartet die Erteilung der Bankcharta vom OCC innerhalb von sechs Monaten nach Antragstellung im Juni.
  • Die beschleunigte Zulassung wird auf Palmer Luckeys umfangreiches politisches Netzwerk und direkte Verbindungen zu Regulatoren zurückgeführt.
  • Im Fundraising-Memo wird die „einzigartige Vernetzung“ eines Mitbegründers mit Aufsichtsbehörden, einschliesslich des neuen Währungskomptrollers Jonathan Gould, hervorgehoben.
  • Adam Cohen, ehemals Berater von Erebor, wurde kürzlich zum Chefjustiziar des OCC ernannt, was die engen Beziehungen unterstreicht.

Strategie und weitreichende Verbindungen

Ein Fundraising-Memo von Erebor drückt explizit die Zuversicht aus, dass Luckeys „politisches Netzwerk dies ermöglichen wird“. Es verweist auf seine Spenden von über 1 Million US-Dollar an politische Komitees und Politiker, hauptsächlich Republikaner, im vergangenen Jahr. Darüber hinaus hebt das Memo die „einzigartige Vernetzung“ eines Mitbegründers von Erebor zu Bankregulatoren hervor, darunter Jonathan Gould, der im Juli als Comptroller of the Currency vereidigt wurde. Goulds beruflicher Hintergrund umfasst eine Amtszeit als hochrangiger Beamter im OCC während der ersten Amtszeit von Präsident Donald Trump und eine Zeit als Chief Legal Officer des Bitcoin-Mining-Unternehmens Bitfury, bevor er Partner bei der Anwaltskanzlei Jones Day wurde.

Die regulatorischen Verbindungen reichen noch weiter: Adam Cohen wurde kürzlich zu Goulds Chefjustiziar beim OCC ernannt. Cohen, ein ehemaliger Top-Anwalt bei Skadden, hatte Erebor zuvor bei seinem OCC-Antrag beraten. Sein Übergang von der Vertretung eines Charta-Antragstellers zu einer leitenden Rolle innerhalb der Regulierungsbehörde, die solche Anträge überwacht, unterstreicht das komplexe Netzwerk, das Erebor bei seinem Streben nach behördlicher Genehmigung nutzen will.

Reaktion der Aufsichtsbehörde

Auf Nachfrage zu Erebor und möglichen Verbindungen zu Gould gab das OCC eine allgemeine Stellungnahme ab, in der es seine Standardverfahren betonte. Die Behörde erklärte ihr Engagement, jeden Bankcharta-Antrag sorgfältig auf der Grundlage sachlicher Verdienste und in Übereinstimmung mit gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen zu prüfen. Normalerweise strebt sie eine vorläufige, bedingte Entscheidung über Charta-Anträge innerhalb von 120 Tagen an – ein Zeitrahmen, der zwar strukturiert ist, aber den von Erebor erwarteten beschleunigten Zeitplan nicht spezifisch anspricht.

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