Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, hat sich strikt geweigert, sich zu den rechtlichen Anfechtungen bezüglich der Position von Federal Reserve Gouverneurin Lisa Cook zu äußern. Powell wies darauf hin, dass es ihm aufgrund der laufenden Gerichtsverfahren unangemessen sei, sich zu der Angelegenheit zu äußern. Diese Haltung wurde nach Abschluss der Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC), eines entscheidenden Ereignisses für die Festlegung der Geldpolitik, bekräftigt.
Die Federal Reserve selbst hat die Existenz dieser rechtlichen Auseinandersetzung öffentlich anerkannt und ihre Verpflichtung erklärt, sich an alle gerichtlich angeordneten Entscheidungen zu halten. Die Kontroverse rührt von Bemühungen her, Gouverneurin Cook aus dem Fed-Vorstand zu entfernen, insbesondere im Vorfeld wichtiger geldpolitischer Sitzungen. Diese Versuche stießen auf rechtlichen Widerstand, was in der Entscheidung eines untergeordneten Gerichts gipfelte, die Bemühungen der Regierung, sie zu entlassen, zu blockieren. Die Regierung hat seitdem ihre Absicht bekundet, die Angelegenheit bis zum Obersten Gerichtshof zu verfolgen.
Im Mittelpunkt der rechtlichen Auseinandersetzung stehen Vorwürfe des Hypothekenbetrugs, die von Bill Pulte, einem ernannten Mitglied einer Aufsichtsbehörde für Fannie Mae und Freddie Mac, erhoben wurden. Diese Vorwürfe konzentrierten sich auf drei Immobilien im Besitz von Gouverneurin Cook in Michigan, Georgia und Massachusetts und warfen Fragen hinsichtlich möglicher Falschangaben bezüglich der beabsichtigten Nutzung dieser Häuser auf. Bemerkenswerterweise wurden die betreffenden Hypothekendarlehen im Jahr 2021, vor ihrer Nominierung für den Vorstand der Federal Reserve durch den ehemaligen Präsidenten Joe Biden, aufgenommen.
Beweise, wie ein Darlehensvorschlag für eine Immobilie in Atlanta, der Reuters vorlag, deuten darauf hin, dass Gouverneurin Cook das Haus im Jahr 2021 als „Ferienhaus“ bezeichnete. Diese Angabe scheint im Widerspruch zu den Anschuldigungen der Regierung zu stehen. Trotzdem leitete Pulte diesbezüglich Überweisungen an das Justizministerium bezüglich dieser Hypothekenanträge weiter. Präsident Donald Trump handelte daraufhin aufgrund dieser Anschuldigungen und führte zu Cooks Entlassung am 25. August, was sie wiederum dazu veranlasste, Klage gegen ihn vor einem Bundesgericht einzureichen.

Sebastian ist unser Spezialist für Makroökonomie und Geldpolitik: Er zerlegt EZB-Protokolle, vergleicht weltweite Inflationsdaten und liefert Leitartikel, die selbst Zentralbankerinnen lesen, um am Puls der Märkte zu bleiben. Mit über zehn Jahren Erfahrung in Research-Häusern verbindet er akademische Tiefe mit journalistischer Klarheit – und findet stets den passenden historischen Vergleich, wenn ein neuer Konjunkturzyklus anrollt. Angeblich hat er einmal versucht, seine Kaffeemaschine auf „Quantitative Easing“ umzustellen; seither gibt sie doppelte Espresso-Shots aus, doch die Geldmenge in seiner Brieftasche blieb erstaunlich stabil.