US-Zölle wegen Russlands Öl: Indische Rüstungsdeals auf Eis und Partnerschaft im Konflikt.

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By Lukas Vogel

Eine erhebliche diplomatische Kluft hat sich zwischen den Vereinigten Staaten und Indien aufgetan, ausgelöst durch die Entscheidung von Präsident Donald Trump, einen beträchtlichen Zoll von 50 % auf indische Exporte zu erheben. Diese Maßnahme, angeblich eine Reaktion auf Neu-Delhis anhaltende Importe von vergünstigtem russischem Öl, soll Berichten zufolge zu einer Neubewertung geplanter US-Waffenkäufe Indiens im Wert von Milliarden von Dollar geführt haben. Während Neu-Delhi jegliche Aussetzung der Beschaffung vehement dementierte und solche Berichte als „falsch und fabriziert“ bezeichnete, unterstreicht der Vorfall eine Phase erhöhter Anspannung in einer Beziehung, die für die Sicherheitsdynamik im Indopazifik von entscheidender Bedeutung ist.

  • Die USA verhängten einen 50%igen Zoll auf indische Exporte.
  • Begründung war Indiens anhaltender Import von vergünstigtem russischem Öl.
  • Die Zollerhöhung trat am 6. August in Kraft.
  • Berichten zufolge bewertet Indien milliardenschwere US-Waffenkäufe neu, was jedoch offiziell dementiert wird.
  • Ein geplanter Besuch des indischen Verteidigungsministers Rajnath Singh in Washington wurde angeblich abgesagt.
  • Indien bezeichnet Berichte über eine Aussetzung der Rüstungsbeschaffung als „falsch und fabriziert“.

Die am 6. August in Kraft getretene Zollerhöhung verschärfte bestehende Zölle und wurde von der Trump-Regierung als direkte Konsequenz des indischen Ölhandels mit Russland dargestellt, der nach Washingtons Ansicht indirekt Russlands militärische Operationen finanziert. Dieser wirtschaftliche Druck führte rasch zu diplomatischen Verwerfungen, wobei inoffizielle Berichte darauf hindeuteten, dass Indien wichtige Rüstungsbeschaffungen auf Eis gelegt hatte, darunter Stryker-Kampffahrzeuge, Javelin-Panzerabwehrraketen und der milliardenschwere Vertrag über sechs Seeaufklärungsflugzeuge des Typs Boeing P-8I. Die Spannungen wurden dadurch noch verschärft, dass ein geplanter Besuch des indischen Verteidigungsministers Rajnath Singh in Washington, der zur Finalisierung neuer Beschaffungsabkommen dienen sollte, Berichten zufolge abgesagt wurde. Solche Entwicklungen unterstreichen die unmittelbaren und spürbaren Auswirkungen der Zölle auf die bilaterale Verteidigungszusammenarbeit, die lange als strategisches Gegengewicht zu Chinas wachsendem Einfluss in Asien angepriesen wurde.

Strategische Partnerschaft auf dem Prüfstand

Trotz der offiziellen Dementi der indischen Regierung, die bekräftigt, dass die Beschaffungsverfahren im Verteidigungsbereich wie etabliert fortgesetzt werden, wirft der Vorfall einen Schatten auf die sich vertiefenden Verteidigungsbeziehungen zwischen den USA und Indien. Sowohl Präsident Trump als auch Premierminister Narendra Modi hatten sich zuvor zur Intensivierung der militärischen Zusammenarbeit verpflichtet, um Indiens beträchtliche Rüstungsbeschaffung schrittweise von seiner historischen Abhängigkeit von Russland weg hin zu westlichen Lieferanten zu verlagern. Als zweitgrößter Waffenimporteur der Welt hat Indien seine Bezugsquellen in den letzten Jahren tatsächlich diversifiziert und wendet sich zunehmend den Vereinigten Staaten, Frankreich und Israel zu.

Die jüngste Zoll-Eskalation hat jedoch zugrunde liegende Spannungen und philosophische Differenzen offengelegt. Indische Beamte haben öffentlich ihren Unmut geäußert und Washington dafür kritisiert, Neu-Delhi wegen seines Handels mit Moskau zu bestrafen, während westliche Nationen ihrer Ansicht nach weiterhin mit Russland kooperieren, wo es ihren eigenen wirtschaftlichen Interessen dient. Dieser Streit folgt auf andere jüngste Meinungsverschiedenheiten, darunter Indiens Ablehnung von Präsident Trumps Angebot, in seinem langjährigen Konflikt mit Pakistan zu vermitteln.

Navigieren in einer komplexen geopolitischen Landschaft

In diesem herausfordernden Umfeld navigiert Indien weiterhin ein heikles geopolitisches Gleichgewicht zwischen seiner langjährigen strategischen Beziehung zu Russland und seiner aufstrebenden Partnerschaft mit den Vereinigten Staaten. Offizielle Erklärungen beider Seiten bestätigen die ununterbrochene Fortsetzung wichtiger Verteidigungsengagements, wie etwa den Informationsaustausch und gemeinsame Ausbildungsprogramme. Neu-Delhi hat auch seine Bereitschaft signalisiert, seine Importe von russischem Öl möglicherweise zu reduzieren, sollten wettbewerbsfähige Alternativen, einschließlich amerikanischer Lieferanten, verfügbar werden.

Gleichzeitig bemüht sich Moskau aktiv, seine Verteidigungsbeziehungen zu Indien zu stärken und bietet fortschrittliche Militärtechnologien an, wie beispielsweise das S-500-Boden-Luft-Raketensystem. Obwohl indische Beamte derzeit keine unmittelbaren Pläne für neue groß angelegte russische Waffenbestellungen äußern, erkennen sie an, dass jahrzehntelange Abhängigkeit bedeutet, dass die russische Unterstützung für bestehende Militärsysteme auf Jahre hinaus unerlässlich bleiben wird. Dieses komplexe Zusammenspiel von verteidigungs-, wirtschafts- und politischen Überlegungen unterstreicht Indiens zentrale Rolle in einer multipolaren Welt, in der es bestrebt ist, seine nationalen Interessen inmitten sich entwickelnder globaler Allianzen zu wahren.

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