EU schnürt 19. Sanktionspaket gegen Russland: Banken, Energie, Krypto

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By Emma Schneider

Die Europäische Union bereitet ihr 19. Sanktionspaket gegen Russland vor, was eine fortgesetzte und intensivierte Strategie des wirtschaftlichen Zwangs signalisiert. Dieses umfassende Bündel neuer Maßnahmen, das in enger Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten entwickelt wurde, zielt auf entscheidende Sektoren ab, darunter Finanzinstitute, wichtige Energieunternehmen und den sich schnell entwickelnden Kryptowährungsmarkt. Die Initiative unterstreicht ein sich vertiefendes transatlantisches Engagement, maximalen wirtschaftlichen Druck auszuüben, mit dem Ziel, Russlands Fähigkeit zur Finanzierung seiner Militäroperationen erheblich einzuschränken und letztlich eine Lösung des anhaltenden Konflikts in der Ukraine zu erzwingen.

Quellen, die mit den Diskussionen vertraut sind, berichten laut Bloomberg, dass das kommende Paket etwa ein halbes Dutzend russischer Banken und großer Energieunternehmen umfassen könnte. Zudem sollen die Maßnahmen Beschränkungen für Russlands nationale Zahlungs- und Kreditkartensysteme einführen. Eine bemerkenswerte Neuerung ist die Ausweitung der Beschränkungen auf Kryptowährungsbörsen, was ein wachsendes Bewusstsein für deren Rolle bei der potenziellen Umgehung traditioneller Finanzkontrollen widerspiegelt. Eine weitere Verschärfung der Beschränkungen für den Ölhandel wird ebenfalls erwartet, um Russlands entscheidende Energieeinnahmen zu reduzieren.

Die strategische Abstimmung zwischen Brüssel und Washington ist für diese Bemühungen von zentraler Bedeutung. Eine Delegation europäischer Beamter befindet sich derzeit in Washington, um die synchronisierte Anwendung dieser neuen Maßnahmen mit ihren amerikanischen Kollegen abzustimmen und so einen koordinierten und wirkungsvollen Ansatz zu gewährleisten.

Der Präsident des Europäischen Rates, António Costa, bekräftigte diese kooperative Haltung während eines Briefings in Helsinki und erklärte: „Wir müssen unseren Druck auf Russland erhöhen, damit es Friedensgesprächen zustimmt. Das tun wir jetzt gemeinsam mit den Vereinigten Staaten. Wir koordinieren unsere Bemühungen, Sanktionen zu synchronisieren und sie effektiver zu machen.“ Ähnlich betonte US-Finanzminister Scott Bessent in einem Auftritt bei NBC Washingtons Erwartung paralleler Maßnahmen von Europa. „Wir sind bereit, den Druck auf Russland zu erhöhen, aber wir brauchen unsere Partner in Europa. Wir diskutieren neue Sanktionen und Sekundärzölle, in der Hoffnung, dass Russlands wirtschaftlicher ‚Zusammenbruch‘ Putin an den Verhandlungstisch zwingen wird“, kommentierte Bessent und hob das gemeinsame Ziel hervor, wirtschaftliche Instrumente für geopolitische Ergebnisse zu nutzen.

Wichtige vorgeschlagene Maßnahmen

Das vorgeschlagene EU-Paket soll eine Reihe strenger neuer Maßnahmen einführen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Schließung bestehender Schlupflöcher und der Erweiterung der Durchsetzungsmöglichkeiten liegt:

  • Erweiterte Sanktionen gegen maritime Operationen: Dies umfasst die Ausweitung der Sanktionen gegen Russlands „Schattenflotte“ von Öltankern und verbundenen Händlern, die in Drittländern operieren.
  • Rückversicherungsverbot: Ein Verbot von Rückversicherungsdienstleistungen für Schiffe, die am Transport von russischem Öl beteiligt sind, mit dem Ziel, die Betriebskosten und Risiken für diese Lieferungen zu erhöhen.
  • Beschränkungen im Energiesektor: Weitere Beschränkungen für große russische Öl- und Gasunternehmen, möglicherweise durch den Widerruf bestehender Ausnahmen für Unternehmen wie Rosneft.
  • Exportkontrollen für die Militärindustrie: Ein Verbot des Exports zusätzlicher Güter und Chemikalien nach Russland, insbesondere solcher, die als potenziell militärisch nutzbar identifiziert wurden.
  • Maßnahmen gegen Umgehung: Die Anwendung eines „Instruments zur Bekämpfung der Sanktionsumgehung“, das Länder wie Kasachstan ins Visier nimmt, denen die EU vorwirft, Ausrüstung für die russische Militärindustrie zu liefern.

Darüber hinaus umfassen die Diskussionen auch Beschränkungen bei der Visaerteilung für bestimmte Personen, Beschränkungen des Hafenzugangs für sanktionierte Schiffe und Kontrollen über die Bereitstellung von Dienstleistungen im Bereich der künstlichen Intelligenz, die für militärische Zwecke genutzt werden könnten.

Die Ankündigung dieses neuen Sanktionspakets fällt mit jüngsten Berichten des ukrainischen Energieministeriums zusammen, die erneute russische Angriffe auf kritische Energieinfrastruktur in mehreren Regionen, einschließlich der Hauptstadt Kiew, detaillieren. Diese Angriffe haben zu lokalen Stromversorgungsengpässen geführt und unterstreichen die anhaltende Intensität des Konflikts.

Die Aufnahme von Kryptowährungsbörsen in das voraussichtliche Sanktionspaket der EU spiegelt einen breiteren internationalen Trend wider. Sowohl die Ukraine als auch das Vereinigte Königreich haben zuvor eigene Beschränkungen gegen Russlands Kryptoindustrie und damit verbundene Transaktionen eingeführt, da sie das Potenzial digitaler Vermögenswerte zur Umgehung traditioneller Finanzbeschränkungen erkannt haben.

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