Apple Card: JPMorgan verhandelt über Übernahme von Goldman Sachs Kreditkartenportfolio.

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By Emma Schneider

Berichten zufolge befindet sich Apple Inc. in fortgeschrittenen Verhandlungen mit JPMorgan Chase & Co., um die Kontrolle über sein Co-Branding-Kreditkartenprogramm zu übernehmen, das derzeit von Goldman Sachs Group Inc. verwaltet wird. Dieser potenzielle Übergang eines beträchtlichen Portfolios von 20 Milliarden US-Dollar deutet auf eine strategische Neubewertung der Finanzdienstleistungspartnerschaften von Apple hin und könnte die Position von JPMorgan als dominierende Kraft auf dem US-Kreditkartenmarkt stärken.

  • Apple Inc. verhandelt mit JPMorgan Chase & Co. über die Übernahme seines Kreditkartenprogramms.
  • Das aktuelle Programm wird von Goldman Sachs Group Inc. verwaltet und umfasst ein Portfolio von 20 Milliarden US-Dollar.
  • Die Suche nach einem neuen Emittenten läuft seit mindestens zwei Jahren.
  • Das bestehende Apple Card-Portfolio weist eine hohe Rate an Subprime-Krediten (34 %) und überfälligen Zahlungen (4 %) auf.
  • Die Richtlinie der Apple Card, keine Verzugsgebühren zu erheben, ist ein wesentliches Verhandlungshindernis.
  • Visa hat Apple Berichten zufolge 100 Millionen US-Dollar geboten, um Mastercard als Netzwerk zu ersetzen.

Wesentliche Verhandlungshindernisse

Ein erhebliches Hindernis in den laufenden Verhandlungen ist das Risikoprofil des bestehenden Kartenportfolios. Stand März wurden etwa 34 % der ausstehenden Salden der Apple Card Kunden mit Subprime-Kreditwürdigkeit (unter 660) zugeschrieben. Dies steht in scharfem Kontrast zur typischen Exposition von JPMorgan, wo nur etwa 15 % ihrer Kartensalden in dieses Segment fallen. Darüber hinaus lag die Verzugsquote der Apple Card-Salden von Goldman bei 4 % für Zahlungen, die mehr als 30 Tage überfällig waren, was den Branchendurchschnitt von 3,05 % für alle Banken laut Daten der Federal Reserve übertrifft.

Ein weiterer wichtiger Streitpunkt ist die Politik der Apple Card, keine Verzugsgebühren zu erheben. Dieses einzigartige Merkmal, obwohl kundenfreundlich, eliminiert eine entscheidende Einnahmequelle für Kartenherausgeber und macht das Portfolio für potenzielle Partner weniger attraktiv. Mehrere Unternehmen haben Berichten zufolge ihre Bereitschaft signalisiert, das Portfolio nur dann zu übernehmen, wenn ein erheblicher Abschlag auf seinen Wert angewendet wird, um diesen Einnahmeausfall auszugleichen. Goldman Sachs hat bereits erhebliche Rückstellungen gebildet und bis März 2,45 Milliarden US-Dollar reserviert, um potenzielle Kreditausfälle aus dem Kartenprogramm abzudecken.

Parallel dazu könnte sich auch das zugrunde liegende Kartennetzwerk für die Apple Card ändern. Das Wall Street Journal berichtete, dass Visa Apple eine Zahlung von 100 Millionen US-Dollar angeboten hat, um Mastercard als das die Karte antreibende Netzwerk zu ersetzen.

Sollte JPMorgan diese Akquisition erfolgreich abschließen, würde dies nicht nur seine Führungsposition als größter Kreditkartenherausgeber in den Vereinigten Staaten festigen, sondern Apple auch einen robusten Finanzdienstleistungspartner bieten. Diese strategische Allianz würde es Apple ermöglichen, sein Finanzökosystem weiter zu integrieren und auszubauen, indem es die umfangreiche Kundenbasis und die operative Größe von JPMorgan nutzt.

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