Für Anleger, die sich an den globalen Aktienmärkten bewegen, stellt der September oft eine besondere Herausforderung dar, gekennzeichnet durch ein historisches Muster der Underperformance. Dieses Phänomen, das bei den wichtigsten Indizes weithin beobachtet wird, deutet darauf hin, dass der neunte Monat des Jahres häufig von den typischen Markttrends abweicht und sowohl für Portfoliomanager als auch für einzelne Händler ein anhaltendes Hindernis darstellt. Das Verständnis der zugrunde liegenden Dynamik dieser saisonalen Schwäche ist für die strategische Finanzplanung entscheidend.
- Historische Underperformance des September an den globalen Aktienmärkten.
- Der „September-Effekt“ ist bei den wichtigsten Indizes weltweit und insbesondere in Europa zu beobachten.
- Europäische Leitindizes wie der Euro Stoxx 50 verzeichnen in diesem Monat häufig Verluste.
- Die saisonale Schwäche wird auf geringere Handelsvolumina, Portfolio-Rebalancing und makroökonomische Unsicherheiten zurückgeführt.
- Sowohl nationale Indizes als auch prominente europäische Einzeltitel sind von dieser Entwicklung betroffen.
Historisch gesehen spiegeln die europäischen Aktienmärkte den an der Wall Street beobachteten „September-Effekt“ wider. Der Euro Stoxx 50 Index, Europas führender Blue-Chip-Referenzindex, verzeichnete in den letzten drei Jahrzehnten im September einen durchschnittlichen Verlust von 1,56 % und konkurrierte oft mit dem August um den Titel des schwächsten Monats des Jahres. In 15 dieser 30 Jahre schloss der Index den September negativ ab. Das Muster hält auch im letzten Jahrzehnt an, mit einem durchschnittlichen Rückgang von 1 % seit 2014 und sechs von zehn Fällen, die mit Verlusten endeten. Ähnlich verzeichnete der breiter gefasste Euro Stoxx 600 seit 2002 im September einen durchschnittlichen Verlust von 0,96 %, was mit dem durchschnittlichen Rückgang des S&P 500 von 1 % im September, seiner schlechtesten monatlichen Rendite, übereinstimmt.
Diese ausgeprägte saisonale Schwäche wird oft auf ein Zusammentreffen mehrerer Faktoren zurückgeführt: traditionell geringere Handelsvolumina nach der Sommerferienzeit, Portfolio-Rebalancing durch institutionelle Anleger nach dem Sommer und erneute makroökonomische Unsicherheiten, wenn sich das Jahresende nähert. Diese Faktoren beeinflussen gemeinsam die Marktstimmung und die Risikobereitschaft.
Nationale Indizes spiegeln den Trend wider
Der September-Effekt erstreckt sich über paneuropäische Benchmarks hinaus auf einzelne nationale Indizes:
- Deutschlands DAX-Index: Verzeichnet im September durchschnittlich eine Rendite von -1,62 %, seinen zweitschwächsten Monat, mit einer Erfolgsquote von 47 %.
- Frankreichs CAC 40: Registriert im September einen durchschnittlichen Rückgang von -1,49 %, seinen schlechtesten Monat, mit einer Erfolgsquote von 53 %.
- Italiens FTSE MIB Index: Erreicht langfristig im September eine durchschnittliche Rendite von 0 %, befindet sich aber derzeit in einer Serie von vier aufeinanderfolgenden negativen Septembermonaten.
Führende europäische Aktien sehen sich im September konstantem Gegenwind ausgesetzt
Mehrere prominente europäische Unternehmen zeigen im September konsistent eine Underperformance, wobei dieser Monat oft ihre schwächsten durchschnittlichen Monatsrenditen und signifikante historische Rückgänge markiert:
- Infineon (Deutschland): Verzeichnet im September durchschnittlich einen Verlust von 6,13 %, seinen historisch schwächsten Monat, einschließlich eines Rückgangs von 52,34 % im Jahr 2001.
- Vivendi (Frankreich): Weist im September einen durchschnittlichen Verlust von 4,07 % bei einer Erfolgsquote von 33 % auf, mit einem Rekordmonatsrückgang von 66 % im Jahr 2021.
- Airbus (Niederlande/Frankreich): Ist in sechs aufeinanderfolgenden Septembermonaten gefallen, mit einem durchschnittlichen Rückgang von 4,01 % und einem Einbruch von 37,04 % im Jahr 2001.
- LVMH (Frankreich): Europas größter Luxuskonzern verzeichnet im September durchschnittlich einen Rückgang von 3,42 %, wobei der schlimmste September-Verlust bei 34,71 % im Jahr 2001 lag.
- Société Générale (Frankreich): Die französische Bank weist im September eine durchschnittliche Rendite von -3,11 % auf, mit ihrem schwerwiegendsten Rückgang von 40,38 % im Jahr 1998.
- Schneider Electric (Frankreich): Verzeichnet im September eine durchschnittliche Rendite von -2,16 %, mit ihrem steilsten Rückgang von 34,43 % im Jahr 2001.
- E.ON (Deutschland): Das Energieversorgungsunternehmen verzeichnet im September einen durchschnittlichen Verlust von 2,18 %, mit einem bemerkenswerten Rückgang von 24,03 % im Jahr 2015.
- Deutsche Post AG (Deutschland): Der Logistikkonzern verzeichnet im September einen durchschnittlichen Verlust von 1,97 %, mit einem Rückgang von 22,41 % im Jahr 2002.
- Kering (Frankreich): Als Luxusunternehmen verzeichnet Kering im September durchschnittlich einen Rückgang von 1,76 % und befindet sich derzeit in einer vierjährigen Verlustserie für diesen Monat.
- SAP (Deutschland): Europas größtes Softwareunternehmen verzeichnet im September einen durchschnittlichen Rückgang von 1,6 %; eine frühere sechsjährige Negativserie endete im Jahr 2024, doch im Jahr 2002 gab es einen Rückgang von 40,98 %.

Emma spürt disruptive Geschäftsmodelle auf, bevor sie die Schlagzeilen erreichen. Ob Blockchain-Start-up oder DeepTech-Spin-off, sie ordnet Innovationen in den größeren Marktkontext ein, erklärt regulatorische Hürden und zeigt Investitionspotenziale auf – alles unterfüttert mit Interviews aus ihrem Netzwerk aus Gründerinnen, VC-Partnern und Tech-Forscherinnen. In ihrer Freizeit sammelt sie allerdings keine NFTs, sondern Kaffeestempelkarten; manche nennen das „analoge Tokenisierung“, sie nennt es einfach guten Geschmack.