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2025-09-05 23:45 Lesezeit: 6 Min

Trinkgeld-Wandel: Konsumenten sparen bei Schuld-Trinkgeld, neue Steuergesetze entlasten Servicekräfte

Die Konsumausgaben für Trinkgelder erleben einen bemerkenswerten Wandel, wobei jüngste Studien auf eine deutliche Reduzierung des „Schuld-Trinkgelds“ hinweisen. Diese Entwicklung, hauptsächlich getrieben durch anhaltenden Inflationsdruck und sich ändernde soziale Normen, spiegelt eine breitere Neuausrichtung der diskretionären Ausgaben wider, da die Lebenshaltungskosten weiter steigen.

  • Verbraucher geben im Jahr 2025 voraussichtlich 38 % weniger für erzwungene Trinkgelder aus.
  • Die jährlichen Ausgaben für „Schuld-Trinkgelder“ sind von über 450 $ auf durchschnittlich 283 $ gesunken.
  • Die Häufigkeit des Trinkgeldgebens aus Pflichtgefühl ging von 6,3 auf 4,2 Mal pro Monat zurück.
  • Digitale Kassensysteme verstärken den Druck, wobei Einzelpersonen 24 $ mehr pro Monat widerwillig zahlen.
  • Eine Mehrheit der Verbraucher fordert, dass Unternehmen größere Verantwortung für die Mitarbeitervergütung übernehmen.
  • Der „One Big Beautiful Bill Act“ führt einen Steuerabzug von bis zu 25.000 $ für berechtigte Trinkgeldempfänger ein.

Der Wandel im Trinkgeldverhalten: Weniger "Schuld-Trinkgeld"

Eine aktuelle Studie von Talker Research unterstreicht diesen Trend und zeigt, dass Verbraucher im Jahr 2025 etwa 38 % weniger für erzwungene Trinkgelder ausgeben als im Vorjahr. Dies entspricht durchschnittlichen jährlichen Ausgaben von etwa 283 $ für „Schuld-Trinkgelder“, ein erheblicher Rückgang von über 450 $, die ein Jahr zuvor gemeldet wurden. Auch die Häufigkeit des Trinkgeldgebens aus empfundener Verpflichtung ist gesunken, von durchschnittlich 6,3 Mal pro Monat auf 4,2 Mal.

Definition und Treiber des "Schuld-Trinkgelds"

Definiert als sozialer Druck oder Unbehagen, wenn um ein Trinkgeld gebeten wird, wird „Schuld-Trinkgeld“ oft durch digitale Kassensysteme mit integrierten Optionen verstärkt. Einzelpersonen berichten, aufgrund dieses Drucks widerwillig 24 $ mehr pro Monat an Trinkgeld zu geben, als sie für angemessen halten. Bemerkenswerte 37 % der Befragten stellten höhere Standard-Trinkgeldoptionen fest, ein Trend, den fast die Hälfte im letzten Jahr bemerkt hatte. Entscheidend ist, dass fast die Hälfte ihren reduzierten Trinkgeldgebrauch auf höhere Lebenshaltungskosten zurückführt, wobei eine Mehrheit dafür plädiert, dass Unternehmen eine größere Verantwortung für die Mitarbeitervergütung übernehmen, anstatt sich stark auf Trinkgelder zu verlassen.

Gesetzliche Maßnahmen zur Unterstützung von Dienstleistern

Diese sich entwickelnde Konsumlandschaft fällt mit jüngsten gesetzgeberischen Maßnahmen zusammen, die darauf abzielen, Dienstleister zu unterstützen. Der am 4. Juli in Kraft getretene „One Big Beautiful Bill Act“ führt einen bundesweiten Steuerabzug für berechtigte Trinkgeldempfänger ein, der es ihnen ermöglicht, bis zu 25.000 $ an Trinkgeldern von ihrem zu versteuernden Einkommen abzuziehen. Diese Maßnahme, die von 2025 bis 2028 wirksam ist, umfasst über 60 Berufsbezeichnungen in acht Sektoren, darunter Rollen wie Barkeeper, Servicepersonal und Köche – Positionen, die stark auf Trinkgelder angewiesen sind. Diese Politik zielt darauf ab, die finanzielle Volatilität im Zusammenhang mit Trinkgeld-abhängiger Beschäftigung zu mindern.

Ausblick: Neugestaltung der Dienstleistungsvergütung

Das Zusammentreffen von sich ändernden Verbrauchergewohnheiten und neuen gesetzgeberischen Rahmenbedingungen signalisiert eine breitere Neubewertung der Vergütungsmodelle in der Dienstleistungswirtschaft. Für Unternehmen wird es entscheidend sein, sich an reduzierte diskretionäre Trinkgelder anzupassen und gleichzeitig neue Steueranreize für Mitarbeiter zu integrieren, um die Personalmoral und die operative Rentabilität im aktuellen Wirtschaftsklima aufrechtzuerhalten.

Autor
Deutschland

Erstellt researchbasierte Zusammenfassungen, die bei Entscheidungen helfen.

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