Die Auswahl des nächsten Vorsitzenden der Federal Reserve nähert sich einer entscheidenden Phase, da Finanzminister Scott Bessent Berichten zufolge die Kandidatenliste auf fünf Personen reduziert hat. Diese Entscheidung hat erhebliches Gewicht, da die geldpolitischen Entscheidungen der Federal Reserve die US-Wirtschaft und die globalen Finanzmärkte tiefgreifend beeinflussen. Die Beteiligung von Präsident Donald Trump wird voraussichtlich zunehmen, wenn der Pool potenzieller Nominierter weiter verfeinert wird.
### Potenzielle Kandidaten für die Fed-Führung tauchen auf
Das derzeitige System der Federal Reserve wird von Chairman Jerome Powell geleitet, dessen Amtszeit bis Mai 2026 läuft. Präsident Trump hat sich zuvor unzufrieden mit Powells Ansatz zur Zinspolitik geäußert und sich für schnellere Zinssenkungen ausgesprochen und ihn teilweise scharf öffentlich kritisiert. Obwohl Trump Powell bereits zuvor ersetzen wollte, behielt er ihn letztendlich im Amt. Der aktuelle Überprüfungsprozess zielt darauf ab, einen Nachfolger zu identifizieren, der mit den wirtschaftlichen Zielen der Regierung übereinstimmt, insbesondere in Bezug auf regulatorische Reformen und Geldpolitik.
Unter den Berichten zufolge in Betracht gezogenen Personen ist **Michelle Bowman**, die derzeit als stellvertretende Vorsitzende für Aufsicht bei der Federal Reserve tätig ist. Diese Rolle beinhaltet eine erhebliche Aufsicht über den regulatorischen Rahmen der Zentralbank, ein Schwerpunkt, der mit der Agenda von Präsident Trump übereinstimmt. Bemerkenswerterweise hat sich Bowman kürzlich von Powells Haltung distanziert und Zinssenkungen gefordert. Bei Bestätigung wäre sie nach Janet Yellen die zweite Frau an der Spitze der Federal Reserve.
Ein weiterer Berichten zufolge in Betracht gezogener Kandidat ist **Christopher Waller**, ein derzeitiges Mitglied des Gouverneursrats der Fed. Waller hat ebenfalls Zinssenkungen befürwortet und verweist auf nachlassende Konsumausgaben und Arbeitsmarktzuwächse als mögliche Begründungen. Er hat vorgeschlagen, dass die Fed bei ihren Inflationsbewertungen die "Tarifeffekte außer Acht lassen" sollte, was auf einen pragmatischen Ansatz gegenüber externen wirtschaftlichen Einflüssen hindeutet. Waller wird innerhalb der Gruppe potenzieller Nominierter als erfahrener Akademiker beschrieben und hat die Bedeutung der Wahrung der Unabhängigkeit der Federal Reserve betont.
**Kevin Hassett**, ein ehemaliger Top-Wirtschaftsberater von Präsident Trump und derzeit Direktor des National Economic Council des Weißen Hauses, soll sich ebenfalls auf der Shortlist befinden. Hassett hat in der Vergangenheit Trumps Wirtschaftspolitik unterstützt und war ein wichtiger Berater während des Präsidentschaftswahlkampfs 2024. Präsident Trump hat sich zuvor positiv über Hassetts Potenzial als Nachfolger geäußert.
Ebenfalls als Kandidat genannt wird **Kevin Warsh**, ein ehemaliges Mitglied des Gouverneursrats der Federal Reserve. Warsh, ein ehemaliger Banker von Morgan Stanley, galt zuvor als führender Anwärter auf die Nachfolge von Janet Yellen im Jahr 2018. Er war auch Wirtschaftsberater von Präsident George W. Bush und spielte während der Finanzkrise 2008 eine bedeutende Rolle als Bindeglied der Fed zu Wall Street. Warsh wurde auch Berichten zufolge für das Amt des Finanzministers in einer potenziellen zweiten Trump-Administration in Betracht gezogen.
Die endgültige Entscheidung liegt bei Präsident Trump, mit Input von Finanzminister Bessent. Die Wahl des nächsten Vorsitzenden der Federal Reserve wird wegen ihrer potenziellen Auswirkungen auf Inflation, Wirtschaftswachstum und Finanzmarktstabilität genau beobachtet werden.