Eine bedeutende Neuausrichtung der Verteidigungsprioritäten ist innerhalb der Nordatlantikpakt-Organisation (NATO) im Gange und signalisiert eine tiefgreifende Verschiebung der kollektiven Sicherheitsstrategie. Angetrieben von sich entwickelnden geopolitischen Notwendigkeiten steht das Bündnis kurz vor einem beispiellosen Meilenstein: Alle 32 Mitgliedstaaten werden voraussichtlich bis 2025 das entscheidende Ziel erreichen, **2 % ihres BIP für Verteidigung auszugeben**. Dieses erneuerte finanzielle Engagement unterstreicht eine grundlegende Neubewertung der militärischen Bereitschaft und bereitet den Boden für noch ehrgeizigere Verteidigungsinvestitionsstrategien innerhalb des transatlantischen Bündnisses.
Die **2 %-Leitlinie für Verteidigungsausgaben** wurde ursprünglich 2014 von den Staats- und Regierungschefs der NATO festgelegt. Diese Verpflichtung zielte darauf ab, die militärischen Fähigkeiten des Bündnisses als Reaktion auf Russlands illegale Annexion der Krim von der Ukraine und die zunehmende Instabilität im Nahen Osten zu stärken. Dieses Versprechen von 2014 baute auf einer früheren Zusage der Verteidigungsminister der Mitgliedstaaten aus dem Jahr 2006 auf und unterstreicht ein langjähriges Bestreben nach verbesserter Lastenteilung und militärischer Bereitschaft unter den Verbündeten.
Die Einhaltung der 2 %-Schwelle zeigte eine unterschiedliche, aber letztlich aufsteigende Entwicklung. Im Jahr 2014 erfüllten nur drei Mitglieder – die USA, das Vereinigte Königreich und Griechenland – das Ziel. Bis 2020 stieg diese Zahl auf neun, sank 2021 leicht auf sechs, bevor sie 2022 nach Russlands umfassender Invasion der Ukraine wieder auf sieben anstieg. Danach beschleunigte sich die Dynamik erheblich: 10 Mitglieder erreichten das Ziel im Jahr 2023, und bemerkenswerte 23 der 32 Länder – darunter die neuen Mitglieder Finnland und Schweden – erreichten die Schwelle im Jahr 2024. Dieses konstante Wachstum mündet in die Prognose für 2025, in der voraussichtlich alle Mitglieder zum ersten Mal seit Einführung des Ziels die Vorgaben erfüllen werden. Diese beispiellose Einigkeit spiegelt eine gemeinsame Anerkennung der aktuellen Sicherheitsherausforderungen und die wirtschaftliche Notwendigkeit wider, in die kollektive Verteidigung zu investieren.
Über das unmittelbare 2 %-Ziel hinaus haben sich fast alle NATO-Mitglieder kürzlich auf ein ehrgeizigeres Ziel geeinigt: bis 2035 **2,5 % des BIP für Verteidigung auszugeben**. Dieses neue Ziel sieht vor, 3,5 % des BIP für zentrale Verteidigungsanforderungen zur Erfüllung der NATO-Fähigkeitsziele bereitzustellen, wobei der verbleibende Anteil potenziell für andere verteidigungs- und sicherheitsrelevante Ausgaben verwendet werden könnte. Die einzige Ausnahme von dieser ehrgeizigen Vereinbarung war Spanien, das angab, seine militärischen Anforderungen mit einer BIP-Zuweisung von 2,1 % erfüllen zu können.
Zeitplan der Einhaltung der 2 %-BIP-Verteidigungsausgaben
Die neuesten Daten der NATO beleuchten den Zeitplan, wann die Mitgliedstaaten die 2 %-Benchmark für Verteidigungsausgaben erreicht haben oder voraussichtlich erreichen werden. Diese Daten schließen Island ausdrücklich aus, da es kein traditionelles Verteidigungsbudget unterhält, aber auf andere Weise zum Bündnis beiträgt. Deutschland erreichte, obwohl seine spezifischen Ausgaben für 2024 in diesem Datensatz nicht detailliert aufgeführt sind, im letzten Jahr die 2 %-Schwelle und plant weitere Erhöhungen.
| Status der Einhaltung | Mitgliedsländer |
|---|---|
| 2 % im Jahr 2023 oder früher erreicht | USA (über 3 % seit mindestens 2014), Vereinigtes Königreich (über 2 % seit mindestens 2014), Griechenland (über 2 % seit mindestens 2014), Estland (seit 2015), Lettland (seit 2018), Litauen (seit 2019), Polen (seit 2020), Finnland (seit 2023), Dänemark (seit 2023), Ungarn (seit 2023) |
| 2 % im Jahr 2024 überschritten | Albanien, Bulgarien, Tschechische Republik, Frankreich, Deutschland, Montenegro, Niederlande, Nordmazedonien, Norwegen, Rumänien, Schweden, Türkei |
| Voraussichtlich 2 % im Jahr 2025 überschreiten | Belgien, Kanada, Kroatien, Italien, Luxemburg, Slowenien, Spanien |

Lukas durchleuchtet Quartalsberichte mit der Präzision eines Datenanalysten und dem Spürsinn eines Investigativjournalisten. Seine Schwerpunkte reichen von DCF-Modellen bis zu Governance-Scores, wodurch er Anlegerinnen und Anlegern konkrete Handlungsoptionen aufzeigt – verständlich, nachvollziehbar und immer faktenbasiert. Er glaubt fest daran, dass Kennzahlen mehr verraten als Vorstandspräsentationen, weshalb er bei Earnings-Calls neben dem Ton auch die Kaffeetassenanzahl des Managements im Blick behält: Je leerer, desto spannender der Ausblick.